Jaume Cabré, geboren am 30. 4. 1947 in Barcelona, Spanien. Studium der katalanischen Philologie an der Universität Barcelona, das er 1972 mit dem Staatsexamen abschloss; anschließend Tätigkeit als Gymnasiallehrer in Barcelona, Vila-real und Tarrassa, später auch als Professor an der Universität Lleida. Im Jahr 1972 Beginn der literarischen Laufbahn mit der Veröffentlichung seiner ersten Erzählung („El tipògraf“, in der Zeitschrift „Lluc“); 1974 Veröffentlichung seines ersten Erzählbands. Mit den Jahren immer umfangreichere literarische Produktion in den verschiedensten Gattungen: vor allem Erzählung und Roman, aber auch Drehbücher für das katalanische Fernsehen sowie Filmdrehbücher und Radioskripte, Theater, Essay, Kinder- und Jugendliteratur. Für sein Werk erhielt er die höchsten katalanischen und auch internationale Auszeichnungen. Mitglied der „Associació dʼEscriptors en Llengua Catalana“ (Katalanischer Schriftstellerverband). Seit 2000 Mitglied an der Philologischen Abteilung des „Institut dʼEstudis Catalans“ (IEC).
* 30. April 1947
von Horst Hina
Essay
„Warum hat die Fiktion eine solche Macht?“ Auf diese Frage gibt Jaume Cabré in seinem Essay „El sentit de la ficció“ (Die Bedeutung der Fiktion) zwei Antworten. Die fiktionalen Schöpfungen seien die „unmittelbare Antwort auf die Macht“, womit die politische, soziale, religiöse oder familiäre Macht gemeint ist. Die Fiktion werde dabei zu einer Art gesellschaftlicher Gegenmacht, die den Absolutsheitsanspruch der realen Macht infrage ...